Mittwoch, 25. April 2012

ob Schatten fallen

Ich sitze am Fenster
die Straße liegt wie gestern
  ob Schatten fallen

ich kann nicht sprechen davon
wo jetzt das Fenster ist
  und welche Welt sich am Glas verletzt

vermutlich die
  in der Luft Geruch hat, aber
hier ist die nicht, denn

    es gibt kein Loch im Dach
und es fällt kein Regen durch kein Loch

Wer ist nicht ich und
wer schmeckt Regen
          wie schmeckt denn Regen, wenn er nicht fällt
                durch ein Loch im Dach in die Gläser voll Wasser
Darin die verwundete Welt
  taumelnd am Rand

  Das ist nichts Wirkliches

Was aber nicht wirklich ist
    wühlt nichts auf

Sonntag, 22. April 2012

Wenn deine Liebe kein Gehör findet

"Wenn deine Liebe nicht hoffen kann, Gehör zu finden, sollst du sie verschweigen. Sie kann in dir reifen, wenn Schweigen herrscht. Denn sie schafft eine Richtung in der Welt, und jede Richtung lässt dich größer werden, die es dir erlaubt dich zu nähern, dich zu entfernen, einzutreten, hinauszugehen, zu finden, zu verlieren. Denn du bist einer, der Leben muss.

Wenn deine Liebe kein Gehör findet, sondern zu einem vergeblichen Flehen wird, wenn du einen Lohn für deine Treue erbittest und du nicht die Seelenstärke aufbringst zu schweigen, so laß dich heilen, wenn es einen Arzt gibt. Denn man darf die Liebe nicht mit der Knechtschaft des Herzens verwechseln. Liebe die betet, ist schön, aber Liebe, die fleht, ist Lakaienliebe."

 Antoine de Saint-Exupéry
aus die Stadt in der Wüste

Mittwoch, 18. April 2012

Am Dunkeln allerdings

Unnötig, die Zugabe der Sänger
Die feine Gesellschaft hat den Sieg schon entschieden
hält die Hände ausgestreckt hoch zur Schönwetterwolke
Die Luft ist dünn. Dennoch: langfristig
schlägt das Herz, man kommt klar

Jemanden niederzuschlagen wie
Boote zu kentern, das trägt man uns nach
Und die Kerker von der Stange sind rau
Am Dunklen allerdings (aber immerhin traditionsbewusst)
scheuert man sich die Augen auf


Das aber dauert. Das dauert doch so

Samstag, 14. April 2012

Dank

Mein Dank gilt meinem Bett. Als ich das Dunkel von dort aus bezwang und der Schmerz begann, sich auszulachen, weil er ncht vergeben wird und nicht vergeht, da lernte ich von den Kissen, wer Gott ist und wie mich das tröstete! Da war niemand da, nur diese vier sicheren Wände und ich. Und sie hielten, diese Wände und mein Bett trug mich und trug mich durch jede Nacht und stürzte nicht ein, wie der Rest meiner Welt.

Donnerstag, 5. April 2012

Monochrome Life


Anyway, 
I can try  
Anything, it's the same circle 
That leads to nowhere and I'm tired now.

Anyway,
I've lost my face,  
My dignity, my look, 
Everything is gone  
And I'm tired now.

But don't be scared, 
I found a good job and I go to work  
Every day on my old bicycle you loved.

I am pilling up some unread books under my bed 
And I really think I'll never read again.
No concentration, 
Just a white disorder  
Everywhere around me,  
You know
I'm so tired now.

But don't worry  
I often go to dinners and parties 
With some old friends who care for me,  
Take me back home and stay.

Monochrome floors, monochrome walls,  
Only absence near me, 
Nothing but silence around me.  
Monochrome flat, monochrome life,  
Only absence near me,  
Nothing but silence around me.

Sometimes I search an event 
Or something to remind,  
But I've really got nothing in mind.

Sometimes I open the windows  
And listen people walking in the down streets.
There is a life out there.

But don't be scared, 
I found a good job and I go to work
Every day on my old bicycle you loved.

Anyway, 
I can try  
Anything, it's the same circle 
That leads to nowhere and I'm tired now.

Anyway, 
I've lost my face,  
My dignity, my look,  
Everything is gone  
And I'm tired now.

But don't worry 
I often go to dinners and parties   
With some old friends who care for me,  
Take me back home and stay.

Monochrome floors, monochrome walls,  
Only absence near me,  
Nothing but silence around me.
Monochrome flat, monochrome life,  
Only absence near me,  
Nothing but silence around me

Dienstag, 3. April 2012

Drei, Vier

Drei, Vier. Ich suche nach den Jahren und finde Wortlosigkeit. Du erinnerst mich an nichts. Hier wurde alles abgeholzt, der Stumpf fühlt noch den Phantomschmerz. Man spricht nicht über dich. Es wird nicht weiter gefragt. Ob ich nicht aus Stein bin. Ich klopfe mein Herz nach dir ab. Irgendwovon warst du Getriebe. Du warst. Und Vergessen braucht Energie. Die Verzweiflung ist unbekannt verzogen und so macht niemand mehr Kaffee oder schreibt Widmungen in alte Bücher. Das Geräusch, wenn niemand weint. Man hat die Gefühle aussortiert in brauchbar und verkehrt und ich war irgendwo darunter. Ich möchte das manchmal schreien, dass wir noch einmal in dieses Antiquariat gehen und dieses Wörterbuch kaufen und warum und warum, warum. Denn es fehlen mir die Worte. Es ist anders als du. Es ist jetzt so, dass ich verziehen habe und das Verzeihen hat mich leer gemacht und lieber hätte ich die Wut. Die meldet sich oft, nur dich erwähnt sie nicht. So viele Jahre und ich soll vergessen und all das und ich kann nicht vergessen und all das. Vergessen braucht Energie.