Mittwoch, 23. März 2011

"Wir können unser Herz dem Leben nicht entziehen, aber wir können es so bilden und lehren, daß es dem Zufall überlegen ist und auch dem Schmerzlichen ungebrochen zuschauen kann" - Hermann Hesse

Fünf Minuten

Du verlegst dein Gewicht auf das andere Bein und zwinkerst und sagst: "Fünf Minuten mehr oder weniger leben, was ist der Unterschied?" Ich stimme dir zu. Du lässt mich nicht los, denn du hast mich noch nie festgehalten. Und ich verabschiede mich auf meinen Heimweg. Weitere fünf Minuten, in denen ich keinem Fremden mein Herz offenbare.

Ankunft

Ich war am Meer und ich habe den Wind gehört in den Segeln abfahrender Schiffe. Und wie sie in See stießen, so blieb ich oft an den Fahrplänen stehen und las mir ins Gedächtnis: Abfahrt. So sehr war Flaute in mir, dass ich weder Steg noch Promenade, noch Möwen wirklich sah. Da fiel es mir ein: Wie wir manchmal unsere Segel nicht hissen und doch - nach keiner Reise - trotz allem irgendwo ankommen - und uns fragen, ob dies wirklich der Ort ist, an dem auch unsere Ankunft ans Brett geschlagen ist.

Donnerstag, 3. März 2011

im küchenlicht

im küchenlicht: eine späte nacht
tickt der tod und die tage im takt,
tanzen auch die sterne hinterm geschlossen dach - umhüllt
bin ich ist der küchentisch von gardinen
rundherum ganz umhüllt.



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