Freitag, 9. Dezember 2011

Wie weißes Papier

Niin kuin paperi. Ich kaufe immer wieder Notizbücher. Farbig bedruckt, obenauf besondere Muster, mit Stoff, aus Leinen, im exotischen Stil, im Fernländerstil - von außen. Und innen: Ganz weiß.

Du hast gesagt, ich sei aus Gold. Und dass ich allein heimgehen kann, wenn ich will. Ich wollte nicht. Aber ich kann allein heimgehen, wenn ich will. Ich sagte: "Ich bin hier nicht zu Hause." Vielleicht hast du dich weggesetzt oder gelacht, vielleicht hast du gesagt: "Hm." oder "Ok." Du hast oft Ok gesagt. Als ich dir Schokolade gekauft habe. Als du mir den Duschmotor eines Hornetfliegers erklärt hast. Als du dachtest, du könntest kein Unteroffizier sein. Als ich dir schrieb wie froh ich bin, dich zu kennen. Hm. Das ist Ok. Dir geht's Ok. So wie immer. Niin kuin aina. Niin kuin valkoinen paperi. Wie weißes Papier. Ich weiß alles über Duschmotoren.

Ich schreibe nicht gern in schöne Notizbücher mit weißen Seiten. Sie sind zu besonders, zu wertvoll, zu schön. Ich hebe sie auf. Jahrelang. Bis ich ausversehen Kaffee darauf verschütte, oder Leim.

Ich habe goldene Sterne auf dein Geschenkpapier geklebt. Die Sterne sind mir beim Kleben dauernd vom Tisch gefallen. Einfach so. Sie waren überall. Ich habe sie alle wieder aufgelesen. Du sagtest, ich sei aus Gold und "Ok." und "Hm." und
"Du solltest kehren, hier liegt irgendwas."

Goldenes.

Jotain kultaista.

Und dann hast du mir die Relativitätstheorie erklärt. Ich dachte daran, zu weinen. Einfach so. Wer mit Lichtgeschwindigkeit fliegt, altert langsamer. Für ein gutes Feuer braucht es das richtige Holz. Eigentlich bist du aus Gold, Jultsu.

Ich weiß alles über Relativität. Über die finnische Luftwaffe. Über Duschmotoren. Und nichts davon hat mich gemeint, mit nichts davon hast du mich beschrieben.

Nicht wie Gold. Sondern: niin kuin paperi. Wie Papier.
Einfach nur wie schönes, weißes Notizpapier war ich für dich.

Ich hätte heimgehen sollen,
aber ich war nicht zu Hause.

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